Wir müssen Gewicht verlieren!

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Nein, damit mein ich nicht Körpergewicht … obwohl hier und da schon ein paar Pölsterchen mehr entstanden sind – schließlich lernt man fremde Länder ja am besten durch das Essen kennen … was ich meine ist Koffergewicht.

Gestartet sind wir mit zwei großen und einem kleinen Koffer, einem Buggy, einem Kindersitz, einem Rucksack und einer Laptoptasche. Zu Beginn der Reise kam uns das eigentlich nicht viel vor. Schließlich haben wir eine komplette 110 m² große Wohnung aufgelöst und am Ende blieb eben nur dieses Reisegepäck übrig, in dem sogar noch etwas Platz war.

Jetzt haben wir den gesamten Kofferinhalt allerdings schon sehr oft ein- und wieder ausgepackt, sind damit von Land zu Land gereist und können sagen:


Wir haben tatsächlich zu viel eingepackt
!

Insgesamt tragen wir um die 70 Kilo (+13 Kilo Kleinkind, das manchmal so gar keine Lust zum Laufen oder Fahren im Buggy hat) herum. Eine ganz schöne Menge!

Und obwohl wir bisher nichts neu gekauft haben und einige Sachen aus den Koffern schon aufgebraucht haben, werden sie einfach nicht leichter.

Kennt ihr dieses Phänomen, dass vor einem Urlaub alles locker flockig in den Koffer passt und man nach dem Urlaub den Koffer nur noch schließen kann, wenn man sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn wirft, und das obwohl gar nichts dazu gekommen ist? Wenn das bei uns so weiter geht, müssen wir uns bald alle drei gleichzeitig auf die Koffer setzen, um sie schließen zu können. Es gibt also nur eine Lösung: Wir müssen Gewicht verlieren!

Der ausschlaggebende Punkt für diese Entscheidung war unsere Reise von Portugal nach Norwegen. Vorher hatten wir drei je 23 kg Freigepäck, das wir auf die Koffer aufteilen konnten wie wir wollten. Das war am Flughafen in Lissabon dann aber auf einmal nicht mehr so und wir mussten 50 € zahlen, da unser größter Koffer viel zu viel Gewicht hatte. Zusätzlich ist uns auf dem Weg zum Flughafen der Tragegriff unseres Hartschalenkoffers gerissen und ist jetzt quasi eine tickende Zeitbombe.

Für unseren nächsten Flug wissen wir bereits, dass wir nur 20 Kilo Freigepäck pro Gepäckstück haben. Bis zum Ende dieses Monats müssen wir also rund 10 Kilo unseres Reisegepäcks verlieren. Das Gute ist, dass wir mittlerweile unsere gesamte Reise-Garderobe auf Herz und Nieren prüfen konnten. Wir wissen also ganz genau, was wir nicht mehr benötigen. (Dazu wird es auf jeden Fall auch nochmal einen gesonderten Artikel geben.)

Alles in allem ist es ziemlich verrückt, wie schnell sich die Wahrnehmung ändert. In Deutschland hab ich schweren Herzens bis zur letzten Sekunde Sachen aussortiert, damit wir kein Übergepäck haben und war ziemlich traurig, dass ich viele von meinen Lieblingsstücken einfach nicht mitnehmen konnte. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, mit so wenig Sachen zu leben.

Jetzt habe ich einen Koffer voller Sachen, von denen ich die Hälfte gar nicht brauche und auch noch nie angehabt habe und freue mich schon darauf, diesen zusätzlichen Ballast loswerden zu können.

Wie bei so vielen Sachen im Leben gilt also auch beim Reisegepäck: Weniger ist mehr.