Wer von zu Hause aus arbeitet, benötigt einen ungestörten Bereich, wo er unbehelligt seinen Aufgaben nachgehen kann. Bestenfalls lassen sich die Türen schließen und alle Arbeitsmaterialien sind ohne Umstände erreichbar. Was so selbstverständlich klingt, entlockt dir vielleicht nur ein müdes Lächeln.
Die Realität sieht häufig anders aus: Steigende Miet- und Kaufpreise und ein hart umkämpfter Wohnungsmarkt ermöglichen vielen Remote Workern nur eine kleine Wohnung mit überschaubarem Raum für Heimarbeitsplätze. Laut der Wohnungspreiskarte von immowelt liegt in München der Kaufpreis für eine Eigentumswohnung im Schnitt bei über 7.000 €/qm, in Frankfurt a.M. bei über 6.000 €/qm und in Berlin bei über 4.900 €/qm. Die Mieten sind in Deutschlands Metropolen ebenfalls knackig. Kein Wunder, dass sich viele nur eine kleine Wohnung zulegen.
Wer Glück hat, kann für das Arbeitszimmer in seinen vier Wänden einen Raum von der Größe einer Abstellkammer erübrigen. Viele begnügen sich jedoch mit einem abgetrennten Bereich des Wohnzimmers. Die kommenden Zeilen sollen dir helfen, aus diesem begrenzten Arbeitsbereich das Beste herauszuholen.
1. Multifunktionale Büromöbel nutzen
Hast du die Option, dich völlig neu für Büromöbel zu entscheiden, wähle bewusst Stücke, die sich multifunktional einsetzen lassen. Ihr Nutzwert vereint so mehrere platzraubende Stücke in sich. Der Klassiker sind Regale mit einer ausklappbaren Schreibfläche und ggf. einer ausklappbaren Sitzfläche. Ähnlich praktisch sind Sitzgelegenheiten mit integriertem Stauraum oder Schreibtische mit Stauraum unter der Tischfläche.
2. Laptop statt PC
Überlege genau, welche Aufgaben du täglich bearbeitest. Benötigst du dafür einen sperrigen PC? Häufig ist dies nicht der Fall und ein Laptop reicht völlig aus. Im Zweifel kannst du einen größeren Monitor anschließen, der nicht fester Bestandteil deines abgetrennten Arbeitsbereiches sein muss.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Du kannst jeden Tisch im Haus spontan zum Arbeitsplatz erklären und hast dich im Bedarfsfall in Sekundenschnelle mit einem größeren Monitor verbunden. Nach der Arbeit verschwindet der flache Alleskönner in deiner Tasche oder im Schubfach. Große Datenmengen lassen sich ggf. auf eine ebenso handliche mobile Festplatte übertragen.
3. Multifunktionale Geräte fürs Mini-Büro zuhause
Den wenigen Platz im kleinen Arbeitszimmer sollten wir nicht mit wuchtigen Arbeitsgeräten belegen. Besser ist es, multifunktionale Geräte zu nutzen. Dazu zählt beispielsweise ein Drucker, der auch kopieren, scannen, faxen und Fotos drucken kann. Bei der Anschaffung deines Laptops oder Monitors gilt: Achte auf die Qualität der integrierten Kameras und Mikrofone, sodass du auch hierfür keine zusätzlichen Geräte benötigst.
Zudem ist es sinnvoll, Kabelsalat möglichst zu vermeiden. Es gibt beispielsweise viele gute kabellose Kopfhörer, Mäuse und Tastaturen zu kaufen.
Moderne Smartphones und Tablets vereinen technische Hilfsmittel wie Kameras und Diktiergeräte in sich und bündeln außerdem übliche Papieranwendungen in digitaler Form. So lädst du Notebooks, Fachbücher, Terminkalender und To-do-Listen einfach übersichtlich in digitaler Form auf deine mobilen Geräte. Die Arbeit wird so nicht nur übersichtlicher, du hast deine Unterlagen auch immer dabei.
4. Stauraum in allen Nischen schaffen
Wer kleine Räume einrichtet, sollte Stauraum in allen Nischen schaffen. Das gilt auch für den Arbeitsbereich. Eine ungenutzte Ecke lässt sich beispielsweise mithilfe eines Eckregals in ein wahres Stauraumwunder verwandeln. Den Platz seitlich unter dem Schreibtisch kannst du mit einen Rollcontainer sinnvoll ausnutzen. Große Schubfächer oder Regale lassen sich durch Einsätze unterteilen, um kleine Gegenstände auffindbar Lagern zu können. Auch Fensterbänke müssen nicht ungenutzt bleiben.
Ob Unterschrankaufhängungen, Memoboards an Heizkörpern, Aktentaschen an Schreibtischbeinen oder Türaufhängungen – erlaubt ist, was Sinn macht und der Ergonomie nicht schadet.
5. Wandflächen nutzen
Ist im kleinen Arbeitszimmer bzw. Arbeitsbereich wenig Stellfläche vorhanden, könnt ihr euch mit Stauraum an den Wänden behelfen. Regale zum Anschrauben bieten Stellfläche für Ordner und alles, was in ein Büro gehört. Zudem kannst du Briefablagen und Stiftehalter sowie auch einen Monitorarm an die Wand montieren.
Benötigst du Visualisierungsmöglichkeiten, brauchst du nicht unbedingt ein Whiteboard. Stattdessen kannst du eine Wand in Schultafel- oder Magnetfarbe streichen.
6. Die ideale Beleuchtung fürs kleine Arbeitszimmer
Ein gutes Licht ist für jede Arbeit wichtig. Daher solltest du die Beleuchtung so installieren, dass die Arbeitsfläche perfekt ausgeleuchtet ist und kein Schattenwurf die Ansicht trübt. Das Licht sollte also nicht von hinten und nicht von der Seite deiner Arbeitshand kommen.
Idealerweise befindet sich indirektes Licht vorne über deinem Schreibtisch. Eine zusätzliche, schwenkbare Schreibtischlampe ist für Präzisionsarbeiten ebenfalls hilfreich.
7. Ungünstige Raumformen visuell mit Farbe ausgleichen
Bei einem kleinen Arbeitszimmer schafft die richtige Wand- und Deckenfarbe optisch Abhilfe. Helle oder weiße Decken lassen kleine Räume höher erscheinen. Kalte, helle Farben wie Hellblau und helles Türkis strecken den Raum.
Handelt es sich um einen kleinen, schmalen Raum, solltest du eine der beiden kurzen Wände farblich hervorheben und die anderen Wände weiß streichen. So wirkt der Raum etwas harmonischer. Besteht dein Büro aus einer abgegrenzten Zimmernische, kannst du deinen Arbeitsbereich deutlich durch Farbbrüche vom Rest des Zimmers abgrenzen.
Fazit
Du siehst: Platz ist in der kleinsten Hütte. Wer sich für die Raumplanung ausreichend Zeit nimmt, kann sich auch in einem kleinen Büro einen Arbeitsplatz mit ausreichend Stauraum schaffen.