Webinare erfreuen sich laut einer Studie von Insidesales.com zunehmender Beliebtheit. Die Möglichkeit, zuhause vor dem eigenen PC an einem Seminar teilzunehmen und nicht vor Ort sein zu müssen, bringt viele Vorteile mit sich.
Wir stellen dir in diesem Artikel unter anderem die verschiedenen Webinar-Arten vor und nennen einige Vor- und Nachteile. Zudem lernst du ein paar erfolgreiche Beispiele kennen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Webinar?
Ein Webinar ist ein sogenanntes Web-Seminar, also ein Seminar, welches vollständig online in virtuellen Konferenzräumen stattfindet. Es wird von einem Veranstalter oder Anbieter mithilfe einer Präsentation vorgestellt. Die Dauer eines Webinars ist ganz unterschiedlich und richtet sich nach Thema und Zielgruppe.
Das Ziel des Veranstalters ist es, Wissen zu vermitteln ohne ein Treffen vor Ort planen zu müssen. Es braucht keinen Seminarraum, der gefunden, reserviert und vorbereitet werden muss.
Teilnehmer müssen nicht erst anreisen, um neues Wissen zu erlangen, sondern können zuhause bleiben und sich über einen Link in das Webinar einloggen.
Wie läuft ein Webinar ab?
Um ein Webinar abzuhalten, bedarf es von Seiten des Anbieters einiger Vorbereitungen. Ein Teilnehmer muss sich lediglich anmelden. Wie genau ein Webinar funktioniert, kann hier nachgelesen werden: Wie funktioniert ein Webinar?
Der genaue Ablauf des Webinars ist für Anbieter und Teilnehmer natürlich völlig unterschiedlich. Du erfährst im Folgenden, woran das liegt.
Für Webinar-Anbieter
Anbieter haben umfangreiche Vorbereitungen zu treffen, bevor das Webinar schließlich stattfinden kann. Sie müssen eine geeignete Software finden, Inhalte erstellen und die Terminplanung vornehmen. Soll das Webinar kostenpflichtig sein, ist eine Kalkulation nötig.
Ist das alles erledigt , kann mithilfe von Werbung (z. B. Facebook-Werbeanzeigen oder E-Mail-Kampagnen) auf das Webinar aufmerksam gemacht werden, damit sich Teilnehmer finden. Die Interessenten brauchen natürlich eine Möglichkeit, sich anmelden und ggf. anfallende Gebühren zahlen zu können. All das ist vom Anbieter im Vorfeld zu organisieren. .
Während eines Webinars müssen die vorbereiteten Inhalte ausführlich und verständlich präsentiert, mit den Teilnehmern interagiert und Fragen beantwortet werden. Die Nachbereitung nimmt nicht mehr allzu viel Zeit in Anspruch. Der Veranstalter hat allerdings die Möglichkeit, die Aufzeichnung des Webinars per Mail an die Teilnehmer zu versenden und ggf. ein Feedback einzuholen.
Für Webinar-Teilnehmer
Die Teilnehmer hingegen nehmen die Werbung für das Webinar wahr, melden sich bei Interesse an, zahlen die entsprechenden Gebühren und loggen sich am Termin im virtuellen Konferenzraum ein.
Sie hören während der Präsentation hauptsächlich zu, notieren sich vielleicht die Kernaussagen und können mit dem Anbieter bei Bedarf über einen Chat interagieren. Aufkommende Fragen können gestellt werden, damit der Veranstalter diese beantwortet.
Nach dem Webinar haben die Teilnehmer neues Wissen erlangt oder bestehendes Wissen erweitert. Sie erhalten in einigen Fällen im Nachhinein eine Aufzeichnung des Webinars, um sich dieses bei Bedarf noch einmal anzusehen.
Der Ablauf des Webinars für Teilnehmer ist somit wesentlich weniger umfangreich, wie für den Anbieter. Weitere Informationen dazu findest du unter https://letsbecrazy.de/webinar-ablauf/.
Typen von Webinaren: So kannst du dein Webinar gestalten
Ein Anbieter hat verschiedene Möglichkeiten, ein Webinar abzuhalten. Es kommt dabei auf die genutzte Software an und welche Optionen diese unterstützt.
Vorführen einer Präsentation
Eine sehr gängige Art ist die Einblendung einer vorab angefertigten Präsentation. Zu den Inhalten kann entweder eine Sprachaufnahme gemacht und während des Webinars abgespielt werden oder der Veranstalter spricht live während der Präsentation.
Live Webinar
Statt einer Präsentation hat der Veranstalter die Möglichkeit, live vor der Kamera die Inhalte sprachlich vorzutragen. Eventuell werden die Kernthesen dabei zusätzlich schriftlich eingeblendet. Diese Art und Weise bringt natürlich eine gewisse Nähe zu den Teilnehmern mit sich.
Nutzen eines Whiteboards
Eine weitere Möglichkeit wäre, ein Whiteboard zu nutzen und die Inhalte während der Präsentation auf diesem niederzuschreiben. Hier kann je nach Bedarf auch z. B. gezeichnet werden, um komplizierte Sachverhalte zu visualisieren. Besonders bei dieser Methode bietet es sich an, die Teilnehmer aktiv einzubinden.
Teilen des eigenen Bildschirms
Möchte man z. B. eine Anleitung für eine Software oder ähnliches bereitstellen, kann man mittels einer Bildschirmfreigabe Schritt für Schritt zeigen, was man gerade tut. Die Teilnehmer können dann jederzeit einhaken und Fragen stellen, um den Anschluss nicht zu verlieren, während die gleichzeitig die einzelnen Schritte umsetzen. .
Abspielen einer Webinar-Aufzeichnung
Gibt es bereits abgehaltene Webinare als Aufzeichnung, kann der Anbieter diese natürlich auch bei zukünftigen Webinaren nutzen und immer wieder abspielen. Nebenher besteht dann die Möglichkeit, im Chat aktiv zu sein und Fragen zu beantworten.
Bei allen genannten Webinar-Arten kann der Anbieter sowohl im Chat mit den Teilnehmern interagieren als auch die Möglichkeit nutzen, deren Mikrofone freizuschalten. Dann können die Teilnehmer direkt Fragen stellen und Anmerkungen machen. In manchen Softwares besteht zusätzlich die Option, eine Freigabe zu erteilen, damit die Zuschauer beispielsweise selbst auf eine leere Folie schreiben können. Unabhängig davon, welches Webinar man abhält, sollten auf irgendeine Art und Weise immer die Teilnehmer eingebunden werden.
Vor- und Nachteile von Webinaren
Wie bei allem, gibt es natürlich auch für Webinare Vor- und Nachteile. Im Folgenden haben wir einige aufgelistet.
Vorteile
Günstig: Selbst wenn ein Webinar kostenpflichtig ist, fallen die Kosten für Anreise und ggf. Übernachtung weg. Auch für Anbieter ist das Organisieren eines Webinars im Vergleich zu einem Vor-Ort-Seminar viel günstiger, da kein Seminarraum gebucht und kein Equipment besorgt werden muss.
Kommunikation in Echtzeit möglich: Auch wenn Anbieter und Teilnehmer nicht am selben Ort sind, ist durch den Chat eine Kommunikation in Echtzeit möglich. Fragen können sofort geklärt werden.
Viele verschiedene Teilnehmer möglich: Da man nicht an die Größe eines Seminarraums gebunden ist, können beliebig viele Personen an einem Webinar teilnehmen.
Empfehlenswert ist es dennoch, nicht allzu viele Teilnehmer gleichzeitig zu haben, um individuell auf alle Fragen eingehen zu können.
Nachteile
Technische Probleme: Treten unerwartet technische Probleme auf, kann das Webinar unter Umständen nicht fortgesetzt werden.
Eingeschränkte Interaktion: Eine direkte Interaktion zwischen Anbietern und Teilnehmern fällt weg. Sie begrenzt sich je nach Software nur auf einen Chat oder ggf. die Stimme. Somit ist auch keine Körpersprache möglich.
Fehlendes Teamwork: Während Webinaren ist es nahezu unmöglich, die Teilnehmer untereinander als Team arbeiten zu lassen, was sich aber durchaus teilweise anbieten würde.
Webinar-Software
Um ein Webinar zu veranstalten, benötigt man als Erstes die passenden Software. Hier gibt es mehrere Anbieter auf dem Markt. Drei davon haben wir im Folgenden aufgeführt.
Demio
Demio kann online, ganz ohne eine Software oder ähnliches genutzt werden, kostet aber nach der kostenlosen Tesrversion je nach Teilnehmerzahl monatlich zwischen 34 und 163 Dollar im Monat. Dafür können 50, 100 oder 500 Nutzer an Webinaren teilnehmen.
Es gibt u. a. mit Live-Chat, Aufnahmefunktion und Bildschirmfreigabe zahlreiche wichtige Funktionen, die eine gute Interaktion mit den Nutzern ermöglichen. Dadurch, dass die Mikrofone freigegeben werden können, kann ein sprachlicher Austausch zwischen Anbieter und Teilnehmern stattfinden und man muss sich nicht nur auf den Chat begrenzen. Diese Option gibt es nicht bei jedem Anbieter.
Zudem kann der Veranstalter des Webinars die Seite entsprechend seines Brandings optimieren und auch der Kundenservice ist hilfsbereit und freundlich.
Zoom
Zoom kennst du vermutlich, auch wenn du es eventuell noch nicht selbst genutzt hast. Die Grundfunktionen stehen bereits ohne Abschließen eines Abonnements zur Verfügung. Hast du weniger als 100 Teilnehmer und dein Webinar dauert keine 40 Minuten, ist Zoom kostenlos.
Alles, was darüber hinausgeht, erfordert ein Abonnement. Die Kosten belaufen sich dann je nach Modell auf 14 € bis 33 € pro Monat. Je größer das Paket, desto mehr Teilnehmer können eingeladen werden und desto mehr Funktionen kannst du nutzen.
Auch hierbei kann das Branding optimiert werden und es stehen viele interaktive Funktionen zur Wahl. Das System ist zudem sehr einfach zu bedienen.
WebinarJam
WebinarJam ist eine geeignete Software für große Unternehmen, da bis zu 5000 Teilnehmer eingeladen werden können. Das kostet entsprechend je nach Paket zwischen 499 und 999 Dollar pro Jahr.
Dafür hat es zahlreiche Verkaufs- und Marketingfunktionen, einen Chat, eine Aufnahmefunktion sowie die Option, Sprachberechtigungen zu erteilen und vieles mehr.
Mehr Informationen zu den genannten und weitere Webinar-Softwares findest du unter
Die beste Webinar-Software im Überblick: 29 Webinar-Tool-Anbieter – Let’s Be Crazy.
Erfolgreiche Webinar-Beispiele
Das Webinare nicht nur beliebt, sondern auch sehr erfolgreich sind, möchten wir dir anhand von drei Unternehmen mit entsprechenden Webinar-Modellen zeigen.
Demandbase
Demandbase als Account-basierte Marketingplattform bietet eine Webinar-Serie an, welche sich auf die im Trend liegenden Marketing-Praktiken von Experten und Größen aus der Branche konzentriert. Hierbei werden mehrere sogenannte Tour-Stopps mit unterschiedlichen Zielen definiert. Die Webinar-Reihe mit dem Titel “Die ABM Innovation Tour” richtet sich an Führungskräfte und B2B-Vermarkter, die neue Leads generieren wollen.
Mithilfe einer ausgeklügelten Marketingstrategie, bei der über mehrere Kanäle Werbung für die Webinar-Serie gemacht und zusätzlich mehrfach der Kontakt zu den Zielkonten gesucht wurde, verzeichnete Demandbase einen großen Erfolg. Sie erreichten deutlich mehr Registrierungen und Leads und macht viel mehr Umsatz als erwartet. Die aktive Werbekampagne zahlte sich aus.
MeetEdgar
MeetEdgar ist eine Social-Media-Management-Plattform, die mit ihrem Webinar vor Allem Klein- und Solounternehmern zu mehr Bekanntheit und mehr Leads verhelfen will. Das Webinar nennt sich “How to Plan a Year’s Worth of Content in ONE DAY”.
Die Strategie war, eine Gastrednerin und Nutzerin von MeetEdgar mit großer Reichweite einzuladen, die ihr Unternehmen mit einer speziellen Strategie für die Planung von Social-Media-Inhalten erfolgreich gemacht hat. Da sie für das Webinar zusätzlich Werbung machte und MeetEdgar ebenfalls via E-Mail und Social Media potentielle Kunden ansprach, wurde das Webinar ein voller Erfolg. Es meldeten sich beinahe 2000 Personen an.
Subway
Das bekannte Fastfood-Unternehmen Subway nutzt die Webinar-Software Clickmeeting, um potentiellen Geschäftspartnern und zukünftigen Franchise-Nehmern Möglichkeiten aufzuzeigen, ihre Strategien zu verbessern. Hierzu gibt es über Clickmeeting monatlich mehrere Webinare zu Schulungszwecken.
Um die interessierten Kunden auf die Webinare aufmerksam zu machen, nutzt Subway u. a. mit Social Media und E-Mail-Marketing verschiedene Kanäle. Ein guter Kundenservice sowie eine gewisse Hartnäckigkeit überzeugte die Kunden, Franchisenehmer von Subway zu werden und deren Schulungsangebote in Anspruch zu nehmen. Alles in allem ein erfolgreiches Geschäftsmodell.
Alle Fragen und Antworten rund um Webinar
Zum Thema Webinar treten immer wieder viele Fragen auf. Hier findest du die Antworten zu den häufig gestellten Fragen.
Was ist ein Webinar
- Was braucht man für ein Webinar?
Für ein Webinar benötigt man als Anbieter eine geeignete Software und entsprechende Inhalte, um das Thema zu vermitteln. Außerdem ist eine gute Marketingstrategie nötig, um auf das Webinar aufmerksam zu machen. Als Teilnehmer braucht man einen PC mit Internetzugang, um sich anmelden zu können, und ein Mikrofon.
- Wie läuft ein Webinar ab?
Nach Erstellung eines Webinars werden die vorbereiteten Inhalte präsentiert. Die Teilnehmer hören zu und beteiligen sich im Chat. Es können Fragen gestellt werden und ggf. Anmerkungen gemacht werden.
- Wie kann ich an einem Webinar teilnehmen?
Nach Anmeldung und Zahlung eventuell anfallender Gebühren erhältst du einen Link und Zugangsdaten zum Webinar. Darüber kannst du dich einloggen.
- Wie lange sollte ein Webinar dauern?
Es gibt keinen Richtwert für die Dauer eines Webinars. In manchen Fällen ist es von der Software abhängig, weil diese eine begrenzte Zeit vorgibt. Wichtig ist zu bedenken , dass die Konzentration von Teilnehmern irgendwann nachlässt. Daher sollte es gut überlegt sein, wie lange das Webinar dauert.
- Was darf ein Webinar Kosten?
Hierfür gibt es keine tatsächliche Richtlinie. Auch kostenlose Webinare können durchaus angeboten werden. Soll ein Webinar kostenpflichtig sein, sind sowohl die investierte Zeit für die Inhalte als auch die anfallenden Werbekosten bei der Kalkulation zu berücksichtigen. Es ist sinnvoll, sich umzusehen, was andere Webinare zum gleichen Thema oder zu ähnlichen Themen kosten. Daran kann man sich orientieren.
- Was ist ein Webinar und wie kann ich daran teilnehmen?
Ein Webinar ist ein Web-Seminar. Das heißt, ein Seminar findet ausschließlich online, in virtuellen Konferenzräumen statt. Du kannst dementsprechend z. B. von zuhause aus oder aus dem Ausland an einem Webinar teilnehmen – von überall aus, wo Internet verfügbar ist.
- Was benötige ich für die Teilnahme am Webinar?
Als Teilnehmer benötigst du in erster Linie Konzentration, um den präsentierten Inhalten folgen zu können. Damit du dir wichtige Aussagen notieren kannst, ist ein Block Papier und ein Stift sinnvoll. Natürlich benötigst du auch einen Computer mit Internetverbindung.
Fazit
Ein Webinar ist heutzutage eine gute Alternative zu Vor-Ort-Seminaren. Es gibt zahlreiche Angebote entsprechender Softwares, aus der man die geeignete für sein Projekt auswählen kann. Genügend Beispiele zeigen, wie erfolgreich Webinare sein können. Natürlich gibt es Vor- und Nachteile, die man berücksichtigen sollte, allerdings überwiegen die Vorteile in den meisten Fällen.
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